Eigentlich müssten die Dinger Beinfettwagen heißen, weil nur der Fettanteil des Unterkörpers gemessen wird. Mit der bioelektrischen Impedanzanalyse machen sie sich die unterschiedliche Leitfähigkeit von Fett- und Muskelgewebe zunutze. Fett leitet den Strom schlechter, hat also einen höheren Widerstand. Eine genaue Messung gibt es meist trotzdem nicht.
Wenn beispielsweise deine Füße feucht oder eingecremt sind und du dich auf die Waage stellst, kommt ein ganz anderes Messergebnis zum Vorschein, als wenn du dich mit trockenen Füßen oder Socken draufgestellt hättest. Bei Feuchtigkeit fließt der Strom schlechter.
Auch wenn du einmal ganz nötig auf die Toilette musst, also deine Blase voll ist, wird der Strom schlechter geleitet. Unglaublich, oder? Auf der Anzeige der Waage steht vor dem Urinieren ein niedrigerer Körperfettanteil als nach dem Toilettengang. Das Ganze kann um bis zu 30 Prozent abweichen.
Im Idealfall sollte die Messung immer zur gleichen Zeit stattfinden und möglichst nicht nach dem Sport, wenn du verschwitzt bist. Deinen wahren Körperfettanteil verrät die Waage in den meisten Fällen so oder so trotzdem nicht. Die altbewehrte Messung mit Körperfett-Zangen sowie die moderne Nah-Infrarot-Messung geben eine bessere Auskunft darüber.
Text/Foto: Sebastian Finis
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