Urban Sports Club – ein persönlicher Erfahrungsbericht

Ich hatte die Möglichkeit den Urban Sports Club (USC) zwei Monate lang mit der L-Mitgliedschaft zu testen. Gerne möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen. Grundsätzlich finde ich das Konzept super, mit nur einer Mitgliedschaft, verschiedene Sportdienstleister nutzen zu können. Das schafft sehr viel Abwechslung und man ist nicht an einen Verein oder ein Fitnessstudio gebunden. Frei wählen zu können, ist eine tolle Sache.

Der USC ist in fast allen größeren deutschen Städten vertreten. In Berlin gibt es knapp 1.000 Sportanbieter, die man als USC-Mitglied nutzen kann – ein immenses Angebot, in dem man sich auch erst einmal zurechtfinden muss. Anfangs fand ich es ziemlich unübersichtlich und

unüberschaubar, aus der Vielzahl der Angebote, die für mich passenden herauszufiltern. Die USC-App fand ich bei der Auswahl sehr unübersichtlich und von daher nicht hilfreich. Auf meinem Desktop-Rechner war das schon besser.

 

Es kann schon eine Weile dauern, bis man sich im Dschungel der 1.000 Anbieter zurechtfindet. Hat man erstmal seine Favoriten herausgepickt, backt jeder Anbieter seine Brötchen noch selbst. Heißt: Man muss genau schauen, welche Anmeldekriterien für einen Sportkurs zu erfüllen sind, damit

man daran teilnehmen kann. Während man beispielsweise zum freien Training in einem Fitnessstudio einfach hingehen und sich vor Ort einchecken kann, ist es bei vielen Anbietern individuell unterschiedlich (telefonische Vorabanmeldung oder Online-Anmeldung).

 

Wenn man einmal weiß, wie alles funktioniert und welche Vorgaben beim Anbieter zu erfüllen sind, kann man all die Vorzüge des USC genießen. Der USC ist eine großartige Möglichkeit, verschiedene Sportarten oder Trainingsmethoden auszuprobieren, für die man normalerweise kein Geld ausgeben

oder Zeit investieren würde. Für Kopf und Körper ist es immer eine gute Idee, neue Reize zu setzen. Ein Fortschritt, denn es werden neue Synapsen im Gehirn gebildet sowie Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen passen sich dem neuen, ungewohnten Reiz ebenfalls an.

 

Ich habe zum einen die Fitnessstudiokette „Holmes Place“ ausprobiert, genauso wie Crossfit, EMS-Training, verschiedene Yoga-Einrichtungen und eine Massage. In zwei Monaten hatte ich insgesamt 19

Check-ins. Hier eine Auswahl:

 

„Holmes Place am Potsdamer Platz“:

Das hochpreisige Fitnessstudio bietet im Trainingsbereich keine Besonderheiten, die Discount-Studios wie McFit, Fit X oder Superfit nicht auch bieten – im Gegenteil: Letztere sind in der Ausstattung oft sogar überlegen. Lediglich der Spa-Bereich sowie die großzügig angelegten Umkleiden heben sich von den Discountern ab. Das Ambiente und Klientel sind Geschmackssache.

 

USC-Check-in: Unkompliziert. Scan des QR-Codes im Eingangsbereich am Empfangstresen.

 

Crossfit bei Argo Athletics:

In der Crossfit-Box in Pankow kann man unter Anleitung von Erfahrenen Coaches sein „Workout of the Day“ oder Techniktraining zum Olympischen Gewichtheben absolvieren. Das „Wod“ fordert alle fitten Menschen an seine Grenzen. Übungen mit Langhantelstangen (Kniebeugen, Reißen, Stoßen, Bankdrücken, Kreuzheben) sowie Übungen aus dem Bereich des Functional Trainings mit Slam

Balls und Kettlebells stehen im Vordergrund. Crossfit ist eine super Mischung aus Techniktraining und anschließender Ausbelastung. Crossfit ist für mich als Trainer eine der besten Methoden, fit zu bleiben, Neues dazuzulernen und meine Grenzen auszutesten.

 

USC-Check-in: Online-Anmeldung vorab auf der Seite des Anbieters plus Scan des QR-Codes im Eingangsbereich.

 

EMS bei Bodystreet:

Wer noch nie Elektromuskelstimulationstraining gemacht hat, wird hier eine ganz neue Erfahrung der Muskelreizung erleben. Man bekommt eine spezielle, eng anliegende Kleidung, auf der man eine verkabelte, angefeuchtete Weste für den Oberkörper und verkabelte Manschetten für die Oberschenkel trägt. Über einen Zeitraum von 20 Minuten bekommt man alle vier Sekunden elektrische Impulse, damit sich die Muskeln zusammenziehen. Währenddessen macht man unter Anleitung eines Trainers verschiedene Übungen auf der Stelle. Der Coach betreut bis zu zwei Teilnehmer gleichzeitig.

EMS kann eine gute Ergänzung fürs eigentliche Training sein, aber ist definitiv kein Ersatz (so wie es Bodystreet verkauft: „Warum ständig trainieren, wenn 20 Minuten locker reichen?“). Denn die Koordination in Bewegung bleibt beim EMS-Training auf der Strecke.

 

Hinweis: Mitglieder müssen 3 Euro Leihgebühr für die Kleidung berappen.

USC-Check-in: Telefonische Vorab-Terminvereinbarung und QR-Code-Scan vor Ort.

 

Hot Yoga Berlin:

Das erste Mal Hot Yoga fühlt sich an wie 90 Minuten Sport in der Sauna. Nach wenigen Minuten fängt der ganze Körper an zu schwitzen. Der Kreislauf tobt. Die Luft ist schlecht. Es ist feucht und heiß. Am liebsten möchte man das Fenster aufreißen und tief durchatmen. Die Männer oben ohne in Badeshorts, die

Frauen spärlich bekleidet … Wenn man es nicht wüsste, könnte man die Teilnehmer auch Badegästen im Schwimmbad zuordnen. Eine interessante Erfahrung. Hot Yoga Berlin ist zwar die Top-Adresse, aber die Location an sich ist nicht besonders schön oder gemütlich eingerichtet. Die Yogalehrer sind gleichzeitig Empfangsdamen und Putzfrauen in einem.

 

USC-Check-in: QR-Code-Scan vor Ort. First come, first serve. Wer zu spät kommt, darf wieder gehen, wenn der Raum voll ist.

 

Massage bei „Auszeit“:

Ab einer L-Mitgliedschaft bekommt man eine 30-minütige Massage pro Monat (XL 2x). Der Anbieter, bei dem ich war, ist durchaus zu empfehlen. Ich habe mich für eine therapeutische Aroma-Öl-Massage (mit einem kleinen Aufpreis von 8 Euro) beim Anbieter „Auszeit“ entschieden. Die Masseurin war gut und das Gefühl danach großartig.

 

USC-Check-in: Terminvereinbarung vorab online sowie QR-Code-Scan vor Ort.

 

 

ROUND-UP

Das Konzept vom Urban Sports Club, wie ich es eingangs erwähnt habe, finde ich super. Die Auswahl ist riesig: Fitnessstudios, Outdoor Training in Parks, Kurse (Yoga, Pilates usw.), die Berliner Bäderbetriebe (Schwimmhallen und Freibäder), Kletter- und Boulderhallen, Tanzen, Kampfkunst, Stand-up-Paddling, Rückschlagspielsportarten (Badminton, Tischtennis, Tennis) und Vieles mehr lassen kaum Wünsche übrig. Allerdings ist der USC meiner Meinung nach nur etwas für Besserverdiener und Menschen, die viel Zeit haben, Sport zu treiben. Es sei denn man entscheidet sich für die S-Mitgliedschaft mit vier Check-ins pro Monat für 29 Euro.

 

Durch die relativ kurzen Kündigungsfristen von einem Monat kann ich den Urban Sports Club jedoch guten Gewissens empfehlen, wenn man vorübergehend (oder auch langfristig) Abwechslung in seinen Trainingsalltag hineinbringen möchte.

 

Hier geht's zum Club: Fitness Berlin

 

 

Mitgliedschaften & Preise:

S

M

L

XL

299 Standort in Berlin

4 Check-ins/Monat

29 €/Monat

815 Standorte in Berlin

Unbegrenzte Check-ins

Ohne EMS, ohne Crossfit, ohne Massagen

59€/Monat

972 Standorte in Berlin

Unbegrenzte Check-ins

Mit 4 x Crossfit und 4x EMS/Monat

1 x Massage/Monat

99 € pro Monat

972 Standorte

Unbegrenzte Check-ins

8 x Crossfit und 8 x EMS/Monat

2 Massagen/Monat

129 €/Monat

 

Firmen-Fitness:

Der Urban Sports Club kooperiert übrigens auch mit Unternehmen, die dann eine USC-Mitgliedschaft in Form von Firmen-Fitness anbieten. Der Arbeitgeber kann einen Zuschuss zur Mitgliedschaftsgebühr geben und profitiert davon durch die Gesunderhaltung seiner Mitarbeiter und Aufwertung seines Images.

 

Dein Personal Trainer Sebastian Finis